Urkunde der Gebäude-Assekuranz- Anstalt von 1911

Als Danksagung für eine von der Feuerwehr Watt “vörzügliche Hilfeleistung” während eines Brandes in Katzenrüti am 28. Oktober 1911, stellte die Gebäude-Assekuranz-Anstalt des Kantons Zürich (heute GVZ, Gebäudeverischerung des Kantons Zürich) der Feuerwehr Watt folgende, wunderschöne Urkunde aus.

Die Urkunde enthält folgenden Text:

Gebäude-Assekuranz-Anstalt des Kantons Zürich, Die Direktion des Innern, Abteilung Brandassekuranzwesen nachdem Ihr auf amtlichen Wege zur Kenntnis gekommen, dass die Feuerwehr Watt bei Anlass des am 25. Oktober 1911, Abends 6:30 Uhr in Katzenrüti, Rümlang ausgebrochenen Brandes, durch ihre rasche und vorzügliche Hülfeleistung ausgezeichnet und dadurch bewirkt hat, das ernstlich gedrohter grösserer Schaden abgewendet werden konnte, findet sich veranlasst der genannten Feuerwehr für den bewiesenen Fleiss und Eifer in Ausübung ihrer Dienst- und Bürgerpflicht den wohlverdienten Dank auszusprechen.

Zürich, den 28. November 1911


40 Jahre Geschichte, 25 Jahre Feuerwehr-Pikett bis 1989

Auf den folgenden Zeilen ist die Geschichte der Feuerwehr Regensdorf ab der Zeit ihrer Entstehung in den 50er Jahren des 20. Jahrhundert beschrieben. Als Quellen dienen neben mündlichen Überlieferungen auch Literatur.

Der Anfang


Nachdem das Feuerwehrwesen bis 1948 durch den Gemeinderat der politischen Gemeinde, welcher gleichzeitig auch die Feuerwehrkommission verkörperte, durchberaten und bestimmt worden war, erfolgte auf den Jahresbeginn 1949 eine markante Änderung. An der Gemeindeversammlung vom 26. September 1949 wurde einer neuen Feuerwehrverordnung zugestimmt und somit war grünes Licht zur Bildung einer separaten Feuerwehrkommission gegeben. Die als vorberatende Kommission arbeitende neue Körperschaft trat am 1. März 1949 zur ersten Sitzung zusammen. Gemäss Feuerwehrverordnung und Gemeinderatsbeschluss setze sich die Feuerwehrkommission wie folg zusammen:

  • Rudolf Frei, Gemeinderat, zum “Hardegg” Regensdorf, als Präsident
  • Emil Frei, Watt, Oberkommandant der Feuerwehr Regensdorf
  • Karl Dübendorfer, Regensdorf, Kommandant der Kp.1/Regensdorf und Stellvertreter des Oberkommandanten
  • Emil Mathis, Watt, Kommandant Kp. 2/Watt
  • Jakob Bänninger, Adlikon, Kommandant der Kp. 3/Adlikon

Als Protokollführer und Aktuar amtete Geminderatsschreiber, Walter Hinn. Die neue, veränderte Zusammensetzung der Feuerwehrkommission führte ein separates Protokoll (bisher war es im Protokoll des Gemeinderates enthalten). Dies ist der Grund, weshalb unsere kleine Jubiläumsfestschrift die Geschichte des Regensdorfer Feuerwehr erst ab dem Jahre 1949 aufgreift.

Zuständigkeit der Feuerwehr im Gemeindewesen Regensdorf

Ursprünglich scheinen die drei Zivilgemeinden Regensdorf, Watt und Adlikon für das gesamte Feuerwehrwesen allein zuständig gewesen zu sein. Wahrscheinlich auf Grund einer “obrigkeitlichen Verfügung” wechselten einzelne Kompetenzbereiche von den Zivilgemeineden zur politischen Gemeinde über. Im Jahr 1949 war die Zivilgemeinde Regensdorf für die Gerätelokale, die Ausrüstung und Uniformierung zuständig. In den beiden Zivilgemeinden Watt und Adlikon, jedoch nur für die Gerätelokale. Die Ausrüstung für Watt und Adlikon, die Wahl der Kommandanten, deren Stellvertreter und die Ausbildung, inklusive Kadernachwuchs war hingegen Sache der politischen Behörden. Die Besoldung der Feuerwehr im Übungsdienst war Sache der Zivilgemeinden, während sich die politische Gemeinde bei grösseren Einsätzen, nach Absprachen von Fall zu Fall, mehr oder weniger mitbeteiligte. Die einen aussenstehenden Betrachter müssen die Verhältnisse auf alle Fälle etwas kompliziert gewirkt haben. Wahrscheinlich bewilligte die Zivilvorsteherschaft der Zivilgemeinde Regensdorf die Kredite für die Feuerwehr nur zögernd, denn 1951 ersuchte die Feuerwehrkommission auf offiziellem Wege Letztere, den Kommandanten zur Budgetierung fortan einzuladen, damit er seine Bedürfnisse für die Kompanie bekannt geben und auch entsprechend vertreten könnte. Dies überschneidenden Kompetenzbereiche waren für die Entwicklung der Feuerwehr zum mindesten nicht förderlich. Durch die Gegebenheiten begann die Entwicklung der Feuerwehr, gemessen an derjenigen der Gemeinden nachzuhinken. Dies war in der Feuerwehrkommission im Laufe der Jahre erkannt worden und im Frühjahr 1960 beantragte die Feuerwehrkommission dem Gemeinderat, bei der Zivilgemeinde Regensdorf zwecks der gänzlichen Abtretung des Feuerwehrwesens an die politische Gemeinde, vorstellig zu werden. Diese Kompetenzabtretung wurde im Jahre 1961 Wirklichkeit und die politische Gemeinde übernahm am 1. Januar 1961 das Feuerwehrwesen zu 100%. Sämtliche Feuerwehr-Gerätschaften der Kp. 1 in Regensdorf wurden inventarisiert und von der politischen Gemeinde übernommen. Die Zivilgemeinde Regensdorf ist im selben Jahre vollständig aufgelöst worden. Sicherlich hat ihr nicht die Feuerwehr den “Todesstoss” versetzt. Wahrscheinlich liegt der Schreiber dieser Zeilen nicht falsch mit seiner Vermutung, dass die Institution der Zivilgemeinde einfach nicht mehr in die neue Zeit passte und daher auch von der Bildfläche verschwand.
In Watt und Adlikon bestehen die Zivilgemeinden noch heute, hatten sich aber aus dem Feuerwehrwesen ebenfalls schon früh zurückgezogen.

Die Zivilgemeinde war eine im Kanton Zürich im 19. Jahrhundert häufige Gemeindeart. Sie wurde, gestützt auf die neue Kantonsverfassung, per Anfang 2010 aufgehoben. In Watt und Adlikon bestanden die Zivilgemeinden noch bis Ende des Jahres 2009.


Im Jahre 1962, also kurz nachdem die politische Gemeinde Regensdorf das Feuerwehrwesen übernahm, wurde mit der Gebäuderverischerung des Kantons Zürich bereits über die Erstellung eines neuen Feuerwehr Gerätelokals Korrespondez geführt.


Noch im Jahre 1955 wurde im Feuerwehrlokal eine Dreschmaschine untergebracht. Auch sonst schien nicht alles im Sinne des damaligen Materialwarts sowie einer gut funktionierenden Feuerwehr vonstatten gegangen zu sein. Die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich forderte im nachfolgenden Schreiben die Gemeinde auf, dass Feuerwehrlokal so herzurichten, dass es den Anforderungen einer Feuerwehr entspreche.

Die Entwicklung der persönlichen Ausrüstung der Feuerwehr

Im Jahre 1949 bestand die persönliche Mannschafts-Ausrüstung der Regensdorfer Feuerwehr nur aus dem alten schwarzen Blechhelm mit gelbem Messingkamm, während die Kaderleute zusätzlich mit schwarzen Uniformröcken und Gurt ausgerüstet waren. Auf Verfügung der Kantonalen Instanzen hin, wurden in den Jahren 1950 und 1951 Stahlhelme eingekauft und der Mannschaft abgegeben. Gleichzeitig hatte sich die Feuerwehrkommission mit der Uniformierung zu befassen, denn auch in dieser Hinsicht lag eine Verfügung vor. Aus Kostengründen sträubte sich die Feuerwehrkommission anfänglich gegen die Anschaffung von schwarzen Uniformröcken (Vestons) und wünschte Überkleider. Zudem seien diese weckmässiger als die “dicken” schwarzen Uniformröcke. Doch das Thema Uniformierung war damit noch nicht vom Tisch gewischt. Im Jahre 1951 ersuchte die Sozialdemokratische Partei, vertreten durch den Präsidenten, den Gemeinderat die Frage zu prüfen, ob nicht für die Feuerwehr-Mannschaft Uniformröcke angeschafft werden sollten, damit allfällige Kleiderentschädigungen bei Bränden vermieden werden könnten. Mehrheitlich hatten die Kommissionsmitglieder gegen eine Uniformierung nichts einzuwenden. Der Zeitpunkt für die Anschaffung wurde jedoch, aus finanziellen Erwägungen, als noch nicht für gekommen betrachtet.

Bis anhin waren die Offiziere mit Kerzenlampen ausgerüstet. Im Jahre 1952 wurde an die Offiziere und Geräteführer elektrische Lampen abgegeben.

Im November 1953 befasste sich die Kommission jedoch ernsthaft mit der Anschaffung von schwarzen Uniformröcken. Dies, weil der Statthalter auf das Fehlen der Uniformröcke, anlässlich der kurz vorher stattgefundenen Hauptübung hingewiesen hatte. Der schwarze, wollene Veston wurde von den Kantonalen Instanzen wegen des hohen Feuerschutzes für den Feuerwehrmann als dringen notwendig erachtet. Die Kommission beantragte daher dem Gemeinderat, den notwendigen Uniformierungskredit ins Budget aufzunehmen, damit die Kompanien Watt und Adlikon entsprechend ausgerüstet werden konnten. Im Frühjahr 1954 wurden von den verschiedenen Uniformherstellern Musterkollektionen verglichen und die einzelnen Muster von einem Fachmann überprüft. Die Kommission erteilte hierauf den Feuerwehrkommandanten die Kompetenz, die entsprechende Anzahl Uniformröcke definitiv zu bestellen. Leider geht aus den Annalen nicht hervor, zu welchem Zeitpunkt die Kp. 1/Regensdorf entsprechend eingekleidet wurde. Es darf jedoch angenommen werden, dass dies zur gleichen Zeit wie in Watt und Adlikon geschah, nur mit dem Unterschied, dass die Finanzierung nicht durch die politische, sondern durch die Zivilgemeinde erfolgte. Somit war der Feuerwehrmann der politischen Gemeinde Regensdorf mit Stahlhelm, schwarzem Uniformrock und Gurt ausgerüstet. Uniformhosen kannte die Feuerwehr Regensdorf in jenen Jahren nur für die Offiziere.

Auf Anregung des Oberkommandanten im Jahre 1960, wurden ein Jahr später für sämtliche Angehörigen der Feuerwehr Dienstbüchlein angeschafft, in welchen die Materialerfassungen, genaue Einteilung, die Dienstleistungen, die absolvierten Kurse und die erfolgen Beförderungen eingetragen wurden.
Die Uniformierung des 1964 gebildeten Alarmpiketts wird in der Geschichte dieser Formation behandelt. Die nachfolgend weiteren Ausführungen in diesem Kapitel beziehen sich also stets auf die Pflichtfeuerwehr mit ihren Spezialabteilungen.

Im Jahre 1966 fand in Regensdorf ein grosses Verbandsturnfest statt. Der Feuerwehr wurde an diesem Grossanlass der Ordnungs- und Verkehrsdienst übertragen. Um der Sache auch wirklich gerecht zu werden, wurden die Uniformen der Wachmannschaft mit schwarzen Hosen, passend zur bisher abgegebenen persönlichen Ausrüstung, ergänzt. Ein Jahr später erfolgte die Ergänzung der Ausrüstung in der restlichen Feuerwehr, so dass ab 1967 alle Feuerwehrmänner ihren Dienst in einer vollständigen Uniform leisten konnten.

Feuerwehr-Pikett

Die ersten schriftlich niedergelegten Anregungen innerhalb der Feuerwehrkommission,zur Schaffung eines Alarmpikett, gehen zurück auf das Frühjahr 1961. In einem Schreiben des damaligen Oberkommandanten ein Jahr später am 21. April 1962 an den Gemeinderat Regensdorf wurde einleitend wörtlich festgehalten:

«Eine Aussprache innerhalb der Kommandanten hat ergeben, dass die Erstellung eines Feuerwehr-Piketts mit den dazugehörigen Gebäuden in nächster Zeit dringend ins Auge gefasst werden muss.»

Im gleichen Brief ist folgendes zu lesen.

«Das gewaltige Industriearsenal stellt die Feuerwehr schlagartig vor ganz neue Aufgaben, da die verschiedenartigsten Kunstbaustoffe mit entsprechenden Mitteln bekämpft werden müssen. Diesen Bränden kann nur mit einer schnellen Einsatztruppe mit den entsprechenden Feuerlöschmitteln begegnet werden.»

Regensdorf war ja bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts mehrheitlich eine Bauerngemeinde. Diese «ländliche « Idylle veränderte sich schlagartig durch die Ansiedlung von grösseren Industriebetrieben. Mit den Fabriken schossen auch grosse Wohnbauten aus dem Boden. Parallel zur baulichen Entwicklung der Gemeinde wuchsen auch die Aufgaben der Feuerwehr. Aufgaben, die mit der herkömmlichen Einrichtung , sowie Organisation und Alarmierung nicht mehr vollumfänglich erfüllt werden konnten. Diese Tatsache hat den auch der damalige Oberkommandant im gleichen Schreiben den Behörden unmissverständlich mitgeteilt.

Als erste und dringendste Massnahme galt es, die Alarmierung zu verbessern.

Am 10.11.1962 reiste die Feuerwehrkommission zu einer Besichtigungstournee nach Opfikon, Wetzikon, Hinwil und Thalwil. Das «Übungsziel» dieser Exkursion hielt der damalige Oberkommandant wie folgt fest:

«Ausser den Feuerwehrlokalen richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Motorspritzen und Fahrzeuge, sowie kurze Angaben über den Aufbau der Pikettmannschaft an den betreffenden Orten»

An der nur fünf Tage später stattgefundenen Sitzung der Feuerwehrkommission wurde das gesehene und Gehörte eingehend erörtert und beraten. Dabei wurde festgehalten, dass vor allen Dingen darauf zu achten sei, dass das neue Feuerwehrgebäude nicht schon von Anfang an zu klein geplant werde. Die Standortfrage gab allerdings noch einiges zu reden.

Rascher voran ging die Beschaffung von neuem Material. Im Jahre 1963 wurden die ersten Atemschutzgeräte und Staublöscher angeschafft. Am 10.2.1964 bewilligte die Gemeindeversammlung den nötigen Kredit zum Kauf eines Feuerwehr-Pikettfahrzeug der Marke Willys-Jeep. Dem Fahrzeugentscheid war ein ausführliches Evaluationsverfahren vorangegangen, in welchem verschiedene Fahrzeugarten verglichen wurden. Dabei ging das gekaufte Fahrzeug als Sieger hervor. Ausschlaggebend für den Sieg war, dass dieses Fahrzeug von Inhabern des normalen PW-Fahrausweises gefahren werden konnte und es keiner zusätzlichen Führerprüfung bedurfte. Die bereits bestellte Motorspritze wurde am 21.2.1964 von der Lieferfirma an die Brandwache Zürich zur Prüfung und Abnahme überführt. Die Vorführung und Übergabe der neuen «Vogt-Spritze» in Regensdorf fand einen Tag später statt. Als Bedienmannschaft wurden 8 Mann aufgeboten.

Im Herbst 1964 konnte dann das neue Feuerwehrpikett-Fahrzeug in den Dienst gestellt werden. Nun galt es, eine Mannschaft für das Alarmpikett zusammenzustellen und entsprechend auszubilden. Das Alarmpikett wurde dem Kommando der Kompanie 1 unterstellt. Zusammen mit der Motorspritze bildete das Fahrzeug eine mobile Einsatzeinheit. Das Alarmpikett begann unverzüglich, sich in zusätzlichen Übungen, ausser Programm mit dem neuen Material vertraut zu machen um schon ab dem ersten Tag der offiziellen Pikettübernahme aktionsfähig und voll Einsatzbereit zu sein.

Das Alarmpikett setzte sich aus 12 Feuerwehrangehörigen zusammen. In Verdankens werter Weise hatte bis dahin die Betriebsfeuerwehr der Kantonalen Strafanstalt bei Notfällen den Pikettdienst in der Gemeinde versehen. Dieses Mandat lief am 31. März 1965 aus. Nach diesem Datum übernahm das Alarmpikett der Gemeindefeuerwehr diese Aufgabe. Ein Dienstregulativ für die Angehörigen des Piketts wurde ausgearbeitet und ein Dienstplan für die Wochenenden erstellt. Damals wurde nur für die Sonn- und Feiertage ein Pikettplan erstellt ebenso ein provisorisches Dienstregulativ. Anbei ein kurzer Auszug.

Die Alarmgruppe wurde dem Oberkommando direkt unterstellt. Als Ausbildungschef und Organisator amtierte Instr. Hptm. Hans Gassmann. Mannschaft und Kader rekrutieren sich aus den drei Kompanien der Gemeinde Regensdorf. Die Rekrutierung erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Alarmierung erfolgt durch Telefongruppenruf und wird stets zu den ersten Hilfeleistungen aufgeboten. Der Bestand wurde auf 20 Mann festgelegt, dies konnte aber erst ein Jahr später erreicht werden.

Zum 1. Januar 1978 wurde das Alarmpikett eine selbständige Formation, zugleich wurde die Feuerwehr Regensdorf von der GVZ zum A-Stützpunkt erhoben. Dies beinhaltete auch die Verpflichtung weiteres Material und zusätzliche Fahrzeuge zu beschaffen. Damit bei einem auswärtigen Zweiteinsatz die Gemeinde nicht allzu stark gefährdet war wurde der Jeep mit angehängter Motorspritze als zweite Löscheinheit bis in die späten 80er Jahre beibehalten.

Willys Jeep der Feuerwehr Regensdorf mit Motorspritzen Anhänger.

Zusammengestellt für den Feuerwehr Verein Regensdorf 01.06.2022 A.Benz Kdt. a.D

Weitere Informationen zu unserem “Grosi” sind hier zu finden…

Beförderungen per 1970

An der Sitzung vom 16. Dezember 1969 behandelte der Gemeinderat von Regensdorf die Ernennung und Beförderung von Kommandanten der verschiedenen Kompanien der Feuerwehr Regensdorf. Per 1. Januar 1970 wurden befördert:


  • Zum Oberkommandanten, Hans Gassmann aus Regensdorf
  • Zu dessen Stellvertreter, Emil Zollinger aus Watt
  • Zum Kommandanten der Kompanie 1, Fritz Huber aus Regensdorf
  • Zum Kommandanten der Kompanie 2, Eduard Limacher

Im Juli 1969 fand ein sechstägiger Kommandantenkurs statt, an welchem auch Teilnehmer aus Regensdorf anwesend waren. Das Thema “Übungsbesprechung” wurde damals wie oben abgebildet geschult.

Aus dem Übungsprogramm der Feuerwehrkompanie 3 “Adlikon” vom März 1973 ist ersichtlich, dass die Themen in den Übungen ähnlich gelagert waren wie heute, wenn auch mit weniger technischen Hilfsmitteln, dafür aber einem wesentlich grösseren Mannschaftsbestand.


Bewässerung von Feldern durch die Feuerwehr bei Regensdorf während der Dürre 1976, Blick nach Nordwest (NW). Das Wasser für diese Feuerwehrübung wird wohl aus dem nahegelegenen Oberen Katzensee gepumpt.
Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_LC0816-001-037 / CC BY-SA 4.0

Regionalpikett Furttal

Neben dem Pikett Regensdorf existierte auch in der Nachbargemeinde Buchs ein Pikett der Feuerwehr. 1973 machte man sich auch Gedanken über ein Regionales Feuerwehrpikett Furttal. Weitere Details zu diesen Überlegungen sind leider nicht bekannt.


Brand Arbo AG Buchs

Bei einem Brand im August 1976 im Industriegebiet in Buchs unterstütze die das Feuerwehrpikett von Regensdorf die Löscharbeiten.

Ende 1972 beschäftigte sich die Feuerwehrkommission ernsthaft mit der Beschaffung von Spezial-Feuerwehrstiefeln für die gesamte Pflichtfeuerwehr. Der Gemeinderat war jedoch anderer Ansicht und lehnte den Beschaffungsantrag ab. Der Hauptgrund war vermutlich das von der Kantonalen Gebäudeversicherung abgelehnte Subventionsgesuch. Dies, da die damaligen rechtlichen Grundlagen keine Subvention ausserhalb von Piketts und Brandwachen rechtfertigte.

Sieben Jahre später, also 1979 wurden Regenschütze und Policemützen angeschafft. Mit dem neuen Feuerwehrgesetz kamen auch neue Bekleidungsvorschriften, nach denen sämtliche Feuerwehren im Kanton Zürich neu uniformiert werden mussten. Die neue, aktuelle Bekleidung des Zürcher Feuerwehrmannes besteht nun aus orangen Latz-Überhosen mit dazu passender Bluse, schwarzer Policemütze und grauen Spezial Feuerwehrstiefeln mit eingearbeiteter Metallkappe an der Fussspitze. Ferner gehören die Brandjacke mit Isolationsfutter, ein leichter Kunststoffhelm mit herabklapparem Visier und der neue Rettungsgurt mit neuem Karabinerhaken zur Standardausrüstung. Diese kostenträchtige Angelegenheit wurde in Regensdorf auf mehrere Jahre verteilt. Die im Jahre 1979 bereits abgegebenen Mützen konnten übernommen werden. 1984 wurden dann die neuen Stiefel eingeführt. 1986 erfolgte der Einkauf der Rettungsgurten und Helme. Die Feuerwehrzüge Regensdorf und Adlikon, sowie die Spezialabteilungen konnten im Laufe des Jahres 1987 mit den neuen Uniformen eingekleidet werden. In Watt erfolgte die Umrüstung ein Jahr später. Heute ist also unsere Feuerwehr wieder einheitlich gekleidet.

1980 – 82

Der Bezirk Dielsdorf zählt 28 Gemeindefeuerwehren, acht anerkannte Betriebsfeuerwehren, fünf Feuerwehr-Piketts (Dielsdorf, Niederhasli, Oberglatt, Regensdorf, Rümlang), eine Stützpunkt-Feuerwehr (Regensdorf) und ein im Bezirk stationierter Armee-Löschzug (Rümlang).

Die Gemeinde Dielsdorf erklärt sich gegenüber der GVZ unter verschiedensten Bedingungen bereit, die Funktion eines regionalen Stützpunkts zu übernehmen.

Archivperlen Einsätze 1987 – 1989

Pikett Regensdorf 1989

Vom Feuerhorn zum “High-Tech-Alarmsystem” der Feuerwehr

“Lasst hören aus alter Zeit”, so beginnt ja das Sempacherlied. Ähnlich ist es mit der Beschreibung der Alarmentwicklung in unserer Feuerwehr. Tatsächlich bleiben die Alarmmethoden bei den Feuersbrünsten über viele Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte stets die gleichen. Das Blasen der Feuerhörner, unter Ergänzung je nach Bedarf und Möglichkeit durch das “Sturmläuten” der Kirchenglocken, waren die Alarmierungsmöglichkeiten, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nicht nur in der Schweiz gang und gäbe waren. Obwohl damals nicht anders möglich, zeigte dieses System doch bei jedem Schadensfall drastisch seine Nachteile auf, denn zusammen mit der Feuerwehr rückten auch gleich die Schaulustigen aus, was nicht selten zu Behinderungen der Feuerwehr führte. Ein weiterer Nachteil dieser, in Fachkreisen “lauter Alarm” genannten Alarmierung, war der grosse Zeitverlust, der damit verbunden war. Bis im Ernstfall die Träger der Feuerhörner ihre Runden absolviert und so die Feuerwehr alarmiert hatten, verging leider zu viele wertvolle Zeit.

Heute ist der “stille Alarm” üblich. Über das Telefon oder Funkrufempfänger kann von einer Alarmstelle aus, innert Sekunden, gleichzeitig die gesamte Feuerwehr oder auch nur Teile davon, z.B. Alarmpikett, aufgeboten werden. Diese sehr rasche und “leise” Alarmierung bedingt jedoch das Vorhandensein gewisser Infrastrukturen. Zum einen, eine rund um die Uhr besetzte Alarmierungsstelle, zum anderen aber auch ein vollständiges Telefonnetz mit Vollanschlüssen und eine Telefonzentrale, die die notwendigen Kapazitäten jederzeit und uneingeschränkt verarbeiten kann.

Die ersten Anstösse zur Einführung des Telefonalarms gehen in unserer Feuerwehr in die Mitte der fünfziger Jahre zurück. Im Schosse der Feuerwehrkommission wurden die Möglichkeiten zur Einführung eines Telefonalarms eingehend erörtert, die Sache jedoch als noch zu wenig ausgereift, wieder aufs Eis gelegt. 1960 regte der scheidende Kommandant der Anstaltsfeuerwehr (heute Betriebsfeuerwehr JVA Pöschwies) erneut die Einführung des Telefon-Alarms an. Die notwendigen Abklärungen brauchten naturgemäss Zeit, zumal die damalige Ortszentrale aus allen Nähten zu platzen drohte und sich die Telefondirektion ausserstande fühlte, die notwendigen zusätzlichen Einrichtungen und Schaltungen zur Verfügung zu stellen. Es bedurfte schon einiges an Engagement von Seite der Feuerwehrkommission bis 1962 wenigstens eine provisorische Telefon-Alarmzentrale installiert werden konnte. Standort dieser Alarmstelle war aus naheliegenden Gründen die Kantonale Strafanstalt. Ab 1. Februar 1963 konnten damit total 4 Gruppen zu je 10 Mann aufgeboten werden. Mehr Anschlüsse lagen bei der damaligen Regensdorfer Ortszentrale einfach nicht drin. Da jedoch mit dieser provisorischen Alarmeinrichtung aber nicht alle Feuerwehrmänner erreicht werden konnten, hatte jeder nach dem Scheeballprinzip, seine ihm fest zugeteilten Kameraden selber aufzubieten, oder das Feuerhorn zu blasen. Damit die Alarmierung in einem Ernstfall auch wirklich funktionierte, wurden Probealarme durchgeführt. Hier zeigten sich anfänglich noch Probleme, besonders wegen den damals vielfach noch vorhandenen Halb-, bzw. Doppelanschlüssen. Nach der Gründung des Alarmpiketts wurden 2 Gruppen zu 10 Teilnehmer für das Pikett reserviert und entsprechend aufgeschaltet. Inzwischen waren auch Standort und Umfang der damals neu zu errichtenden Telefonzentrale bekannt. Auf Antrag der Feuerwehrkommission reichte der Gemeinderat bei der Telefondirektion die Abonnentenerklärung für einen definitiven Gruppenalarm ein. Damit sollte es möglich werden, in einer ersten Ausbauphase 340 Teilnehmer gleichzeitig zu alarmieren (Endausbau max. 500 Teilnehmer). Da die Anschlussgebühren bei 340 Teilnehmern monatlich mit über Fr. 1000.- zu voranzuschlagen gewesen wären, ersuchte der Gemeinderat die Kommission um eine nochmalige Überprüfung, ob mit einer Reduktion der Teilnehmerzahlen eventuell nicht eine wesentliche Kosteneinsparung erzielt werden könnte. Die nochmalige Überprüfung wurde gemacht. Mit einem einfacheren Alarmierungsautomaten, als ursprünglich vorgesehen, konnten die monatlichen Gebühren um ca. Fr. 400.- gesenkt werden. Die Alarmierungskapazität im Endausbau war aber die Gleiche. Eine Reduktion der Kapazitätsmöglichkeiten hielt die Feuerwehrkommission jedoch, im Hinblick auf das weitere starke Wachstum der Gemeinde, richtigerweise für nicht angebracht. Auch herrschte Einigkeit darüber, dass neben dem Alarmpikett auch die gesamte Pflichtfeuerwehr mit allen ihren Abteilungen am Alarmsystem angeschlossen sein mussten. Da Buchs und Dällikon ebenfalls von der Regensdorfer Orts-Telefonzentrale aus bedient wurden, konnte diesen beiden Nachbargemeinden eine Beteiligung am Telefonalarmsystem empfohlen werden. Buchs nutzte diese und liess sich vier Alarmgruppen reservieren. In Dällikon zeigten die Behörden damals keinerlei Interesse zur Mitwirkung. Im Frühjahr 1969 teilte die Telefondirektion der Gemeindeverwaltung mit, dass mit der Montage der neuen Feuerwehralarmeinrichtung in der inzwischen neu gebauten Ortszentrale begonnen worden sei. Gleichzeitig hat sie um eine Liste mit sämtlichen Alarmteilnehmern, unterteilt in Kompanien und Gruppen. Die Feuerehrkommission nahm daraufhin folgende Einteilung vor:

Kompanie 1Regensdorf11 Gruppen (inkl. Pikett)
Kompanie 2Watt5 Gruppen
Kompanie 3Adlikon3 Gruppen
Kompanie 4Strafanstalt2 Gruppen
SamaritervereinRegensdorf1 Gruppen
FeuerwehrBuchs4 Gruppen
Reserve 8 Gruppen

Mit dieser Einteilung sollten in der Erstellungsphase 26 Gruppen aufgeschaltet und deren acht in Reserve behalten werden. Die Realisation der Alarmgruppen bereitete etwas Schwierigkeiten, da sich die vorhandenen Telefonanschlüsse zur lückenlosen Erfassung der Pikettangehörigen in den Industriebetrieben nicht überall für die Alarmaufschaltung verwenden liessen und daher entsprechend umgerüstet werden mussten. An der Kommissionssitzung vom 4. November 1966 musste zur Kenntnis genommen werden, dass die neue Telefonzentrale seit September 1966 in Betrieb genommen worden war. Gleichzeitig wurde auch der bereits eingerichtete, provisorische Telefonalarm übernommen. Der grosse, neue Gruppenalarm konnte jedoch nicht in Betrieb genommen werden, da zu viele Gemeinschaftsanschlüsse und andere technische Schwierigkeiten dies bisher verhindert hatten. Insbesondere in Watt, aber auch in der Gemeinde Buchs waren angeblich die Verhältnisse besonders schlimm. Obwohl die Telefondirektion hier sofortige Abhilfe versprach, befasste sich die Feuerwehrkommission im Sommer 1967 noch eingehend mit dem neuen Alarmsystem. Im Gebiet Adlikon waren noch immer nicht alle Anschlüsse angepasst und in Watt noch etliche Doppelanschlüsse vorhanden. Angeblich haperte es, laut Telefondirektion an den vorhandenen Leitungskapazitäten. Die betroffenen Kommandanten mussten sich bei einer Alarmierung mit dem Schneeball-System behelfen. Ab wann genau das Alarmsystem vollständig und wunschgemäss zu funktionieren begann, ist in den Analen leider nicht festgehalten. Sicher haben die Auswertungen der Probealarme, die auch heute noch durchgeführt werden, zur Vervollkommnung geführt. Mit der Einführung der Probealarme konnte zudem die korrekte Alarmauslösung stets trainiert werden, was bei einem Ernstfall von höchster Wichtigkeit ist. Im Jahre 1979 wurde auf Wunsch des damaligen Kommandanten aus Adlikon, für sein Gebiet eine zusätzliche Alarmgruppe im Alarmnetz zugeteilt und aufgeschaltet.
Die nun bereits über 20 Jahre alte Alarmanlage hat während ihrer Zeit viele «Stürme» erlebt und überstanden. Mit der Inbetriebnahme der zweiten Telefonzentrale im Gebiet Adlikon und dem Wechsel der Telefonnummern zwischen Regensdorf und Adlikon, mussten Änderungen, Ergänzungen und Provisorien installiert werden, die langfristig nicht befriedigen können. Mit Bau der neuen Strafanstalt, welche zur Zeit in der Bauphase steckt, ist jedoch für Regensdorf und die «zugewandten Orte» sicher von ganz grosser Wichtigkeit.

Die Justizvollzugsanstalt Pöschwies in ihrer heutigen Form wurde in den Jahren 1981 bis 1995 errichtet.

In den Inspektionsberichten des Jahres 1980 wurde erstmals von höherer Warte aus, auf das Fehlen eines zweiten Alarmierungssystems hingewiesen. Im folgenden Jahre wurde die Möglichkeit von Funkrufempfängern geprüft und deren Ankauf und Einführung beim Pikett als zweites Alarmsystem beschlossen. Im Jahre 1984 wurden in den verschiedenen Ortsteilen von Regensdorf Zivilschutzsirenen installiert. Da diese Sirenen technisch in der Lage sind, auch für die Feuerwehr als zusätzliches Alarmsystem Verwendung zu finden, wurde die Schaffung einer Alarmorganisation zwischen Zivilschutz und Feuerwehr erwünscht. Die notwendigen Abklärungen, Änderungen und Anpassungen an neue Zivilschutzvorschriften benötigen eine entsprechend lange Zeitspanne und die Entwicklung auf diesem Sektor ist noch nicht abgeschlossen. Beim Vorhandensein von mehreren Sirenen in einer Gemeinde, bestehen beim heutigen manuell ausgeführten Start der Sirenen, grosse Synchronisationsprobleme, was zu Fehlinterpretationen der Alarme führen könnte. Daher sind ernsthafte Bestrebungen im Gange, die Sirenen automatisch, absolut synchron, mittels eines Funksignals auslösen zu können. Die Feuerwehr in Regensdorf verfolgt auf alle Fälle die Entwicklung sehr interessiert, um in naher Zukunft im Bedarfsfalle über ein weiteres, leistungsfähigeres Alarmsystem verfügen zu können.

1991 – Beginn der Digitalisierung

Im Juni 1991 informierte die GVZ Gebäuderversicherung des Kanton Zürich sämtliche Gemeinden im Kanton Zürich, dass fortan alle Feuerwehrangehörigen digital erfasst werden.

In der Folge waren rund ein Dutzend Studenten während den Semesterferien damit beschäftigt, die eintreffenden Daten elektronisch zu erfassen. Dies bildete die Grundlage für das künftige Kurswesen sowie die Alarmierung der Feuerwehren im Kanton Zürich.


Schreiben der GVZ vom 6. Juni 1991.
Schreiben der GVZ vom 6. Juni 1991.

1994

Anfang der 90er Jahre kristalisierte sich im Kanton Zürich eine reorganisation des Feuerwehrwesens heraus. Im Jahr 1994 informierte die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich über das Konzept Feuerwehr 2000.
Mit der neuen, kantonalen Feuerwehrverordnung wird die konkrete Umsetzung des Feuerwehrkonzeptes 2000 eingeleitet. Der Pikettdienst wird gestrichen. Die Grundausrüstung einer Ortsfeuerwehr umfasst grundsätzlich ein Tanklöschfahrzeug, ein Öl-/Chemiewehr-, ein Personentransport- sowie je ein Spezialgruppenfahrzeug (Elektriker, Sanität und Verkehr).

Die Gemeinden werden verpflichtet, das Feuerwehrkonzept 2000 bis am 31. Dezember 1999 zu verwirklichen und ihre Feuerwehrverordnungen bis 1997 dem neuen Recht anzupassen. Im Bezirk Dielsdorf wird mit dem Aufbau der Jugendfeuerwehr begonnen.

Konzept Feuerwehr 2000

GVZ Feuerwehrkonzept 2000

Feuerwehr 2000 ist der Begriff für ein neues Konzept, das den heutigen Anforderungen an die Feuerwehren angepasst ist und die begrenzten finanziellen Mittel optimal einsetzt.
Die Alarmierung und Ausrüstung der Feuerwehren werden verbessert. Die Feuerwehrleute werden einsatzbezogen ausgebildet, dadurch kann eine wesentliche Leistungssteigerung erzielt werden.
Feuerwehr 2000 bedeutet auch, dass dieses Konzept schrittweise bis ins Jahr 2000 realisiert wird. An dieser Stelle soll das Konzept Feuerwehr 2000 vorgestellt werden.

Ausgangslage

Mehrere Faktoren führten dazu. die Organisation und die Ausrüstung der Feuerwehren neu zu überdenken und zu verbessern.

Wegfall der Feuerwehrersatzabgabe

Auslösender Faktor war der Entscheid des Zürcher Verwaltungsgerichtes betreffend dem Wegfall der Feuerwehrersatzabgabe für Männer. Damit entfiel den Gemeinden eine gewichtige Einnahmequelle für das Feuerwehrwesen.

Feuerwehrpiketts am Limit

Infolge der immer anspruchsvoller werdenden Einsätze der Öl-, Chemie- und Strahlenwehr und der Personenrettungen bei Strassenunfällen, sind die Piketts laufend besser ausgerüstet und ausgebildet werden.
Die Statistik zeigt, dass die, Feuerwehrpiketts mit 14% der Mannschaft 90% der Einsätze ausgeführt haben und somit bezüglich ihrer zeitlichen Beanspruchung an ihr Leistungslimit gestossen sind.

Unterforderte Pflichtfeuerwehr

Die eigentlichen Reserveformationen, die Pflichtfeuerwehren, sind nach dem bisherigen System eindeutig unterfordert gewesen. Die begrenzte Ausrüstung (insbesondere Motorisierung) und Ausbildung haben ihre Unterstützungsmöglichkeit der Feuerwehrpiketts stark eingeschränkt.

Erhöhte Anforderungen

Mit der steigenden Verwendung von Kunststoffen im Bauwesen und den im Brandfall entstehenden giftigen, gasförmigen Zersetzungsprodukten sind Einsätze ohne Atemschutz nicht mehr möglich. Der vermehrte Einsatz bei Verkehrsunfällen und bei Havarien mit- gefährlichen Gütern verlangt sehr hohe Anforderungen, denen nur mit einer gut ausgebildeten Mannschaft und einer zweckmässigen Ausrüstung begegnet werden kann.

Der bisher in der Regel improvisierte Transport von Ausrüstung und Mannschaft der Spezialeinheiten (Elektriker-, Sanitäts- und Verkehrsgruppen) zum Einsatzort ist unzureichend.

Effizienzsteigerung

Das Bedürfnis der Gemeinden, ihre Feuerwehrbestände aus Kostengründen zu reduzieren, bedingt eine Effizienzsteigerung sowohl in personeller als auch in materieller Hinsicht.

Erreichbarkeit bei Alarmierung

Der heutige Drang unserer Bevölkerung – und damit auch unserer Feuerwehrleute — zu grösserer Mobilität führt zu erheblichen Schwierigkeiten in der Erreichbarkeit. Erfahrungen zeigen. dass bei Ernstfallaufgeboten mittels Telefon lediglich. ca. 25 % des Bestandes mobilisiert werden kann.


Lemon wird zur Feuerwehrfarbe

Im Kapitel 5.2 des Feuerwehrkonzepts 2000 wird die Einführung der Farbe “lemon” für Feuerwehrfahrzeuge erläutert.

Durch den vermehrten Einsatz von Feuerwehrfahrzeugen auf öffentlichen Strassen, und dies bei jeder Witterung, wurde immer öfters die schlechte Sichtbarkeit der dunkelrot lackierten Feuerwehrfahrzeuge (RAL 3000) durch andere Hilfsorganisationen und Verkehrsteilnehmer bemängelt. Obschon uns bewusst war, dass diese Farbe in all den Jahren zur Tradition geworden ist,
haben wir uns bemüht, auch bei Fahrzeugen eine bessere Sichtbarkeit zu erreichen. Die versuchsweise mit einem hellroten und ca. 30 cm breiten horizontal angebrachten Streifen, brachten nicht den erhofften Effekt. Nach umfangreichen Abklärungen auf internationaler Ebene stellte sich heraus, dass schon vor Jahren ein wissenschaftliches Institut in England die Farbe “lemon” als die am wenigsten schlecht sichtbare Farbe erforscht hat.
Aufgrund dieser Abklärungen und nachfolgenden Beleuchtungs- und Sichtversuchen bei Tag, Nacht und mit unterschiedlichem Kunstlicht gelangte man ohne Zweifel zur Überzeugung, dass inskünftig alle neu in den Verkehr gesetzten Feuerwehrfahrzeuge in Farbe “lemon” zu lackieren und mit einem hellroten Streifen zu versehen sind.

Kurz gesagt:
Sicherheit durch bessere Sichtbarkeit


1999

Brandstifter bei Vollmond

Im Jahr 1999 beschäftigte eine Serie von Brandstiftungen die Feuerwehr Regensdorf. Immer bei Vollmond kam es zu Bränden. Die SRF Rundschau berichtete am 8. September 1999:

Quelle: SRF Archiv, https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:d8e347f5-edf2-4e14-b68b-13ee4d6a7822

Erster Hubretter im Kanton Zürich

Heinz Straub, damaliger Kommandant der Feuerwehr Regensdorf arbeitetete schon seit einigen Jahren daran, die alte mechanische Anhängeleiter durch ein neues, den damaligen Anforderungen angepasstes Rettungsgerät zu ersetzen. Die Gemeinde Regensdorf zählte 1999 rund 13’500 Einwohner. Die alte mechanischen Anhängeleiter musste mit einem leisungsfähigen Zugfahrzeug zum Einsatzort gezogen werden und für die effiziente Bedienung waren mindestens sechs gut geschulte Feuerwehrleute notwendig. Zudem durfte die mechanische Anhängeleiter nur mit 30 Km/h gezogen werden.

Mit dieser und weiteren Begründungen wie der regen Bautätigkeit sowie unter dem Gesichtspunkt einer raschen und effizienten Hilfeleistung an Gebäuden über 11 Meter (rund 71 Gebäude überragten damals bereits die Steighöhe der 14 Meter langen Stützleiter), konnte er die GVZ von diesem neuen Konzept überzeugen. So kam es, dass die Feuerwehr Regensdorf als erste Feuerwehr im Kanton Zürich einen Hubretter (GVZ Nummer “HRF01”) anschaffen konnte. Die Gemeindeversammlung stimmte am 13. Dezember 1999 der Anschaffung einer Hubrettungsbühne WUMAG WTF300 der Firma Ehrsam über rund 800’000 CHF zu. Die GVZ Subventionierte die Beschaffung mit 50%. Revolutionär an diesem Gerät war der Knickarm. Dieser liess einen besseren Bewegungsspielraum gegenüber den damaligen Autodrehleitern, welche noch nicht mit einem Knickarm verfügbar waren, zu.

Heinz Straub war von 1990 – 1994 Pikettchef und von 1995 – 2002 Kommandant der Feuerwehr Regensdorf.


Adieu Hubretter, willkommen Autodrehleiter!

Der Hubretter “REGAN 1” wurde 2021 bei der Feuerwehr Regensdorf ausser Dienst gestellt nachdem die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich in Regensdorf eine ADL für den regionalen Einsatz im Furttal stationierte. Fortan trägt die ADL den Rufnamen “REGAN 1”.

ADL
ADL Regensdorf “REGAN 1”, 2021

Das Einsatzgebiet der ADL Regensdorf

Quelle: GIS Browser Kanton Zürich